Shelly Plus 1PM und Shelly Plus 1 verwandeln dein Zuhause im Handumdrehen in ein Smart Home, und die Begeisterung für Heimautomation wächst stetig. Dieser Guide ist perfekt für DIY-Enthusiasten und Elektriker, die lernen möchten, wie sich diese Shelly-Geräte mühelos integrieren lassen. Ich zeige dir, wie einfach die Installation im eigenen Haushalt gelingt.
Warnung und rechtliche Hinweise
Vorsicht: Die Installation, die ich hier beschreibe, erfordert Arbeiten mit 230 V. Ohne das nötige Wissen oder eine entsprechende Ausbildung kann das sehr gefährlich sein und zu ernsthaften Verletzungen führen! Dieser Beitrag ist keine Installationsanleitung, sondern dient der Information. Ich und BerryBase.de übernehmen keine Haftung für eventuelle Schäden. Bei Unsicherheit solltest du immer einen qualifizierten Elektriker beauftragen, der sich mit Nieder- und Mittelspannungsanlagen auskennt.
Der Ausgangszustand
Lass mich dir einen Einblick geben: So sah es hinter meinen Küchenschaltern aus – zwei Lichtschalter direkt übereinander, die jeweils eine Lampe schalten. Einen Wechselschalter habe ich nicht eingebaut, was bedeutet, dass jeder Schalter für einen Verbraucher zuständig ist. Schau dir das Schema in Abbildung 1 an, um eine Vorstellung zu bekommen.
Abbildung 1: Schematischer Ausgangszustand der Küchenschalter
Das Chaos wird besonders deutlich, wenn du einen Lichtschalter aus der Dose nimmst. Vorher solltest du dir einen Überblick über die Kabel verschaffen. Ich habe die Kabel provisorisch mit Kreppband markiert, um die Zuleitungen und Abzweigungen im Blick zu behalten.
Abbildung 2: Original Schalter schon offen
Wichtig an der Stelle ist auch zu wissen, wie viel Platz man noch in der Unterputzdose hat. Danach richtet sich, welchen Shelly und weiteres Zubehör man nun für den Wall Switch verwenden sollte. Da in meinem Fall schon viel in der Unterputzdose angeklemmt wurde, ist der Platz eng bemessen, siehe Abbildung 3. Ein erfahrener Elektriker hat hier die Erstmontage durchgeführt, weswegen noch ein Luft ist, um einen Wall Switch mit Shelly zu verbauen.
Abbildung 3: Durch die schon vorhandene Verkabelung, wenig Platz
Meine Wahl ist hier auf den Shelly Plus 1PM (links im Bild), anstatt dem Shelly Plus 1 gefallen (rechts im Bild), siehe Abbildung 4. Beide passen, mit dem entsprechenden Adapter, hinter einen Wall Switch von Shelly, aber der Shelly Plus 1PM hat einen wesentlichen Vorteil. Da für die Phase und für den Nullleiter mehrere Anschlüsse vorhanden sind, kann ich diese durchschleifen, ohne weitere Klemmen verwenden zu müssen.
Abbildung 4: Shelly Plus 1PM (links) und Shelly Plus 1 (rechts)
Wie gesagt, die Größe beider Module ist identisch, gerade bei mehreren Schaltern untereinander, die man dem Smart Home zugänglich machen will, sollte die erste Wahl der Shelly Plus 1PM (rot) sein. Möchte man hingegen nur einen Schalter umbauen oder hat nur einen Schalter, so ist der Shelly Plus 1 (blau) zu wählen.
Bevor ich aber mit der eigentlichen Montagearbeit an der Dose beginne, müssen die Shellys noch konfiguriert werden. Das geht zwar später auch im eingebauten Zustand, jedoch finde ich es einfacher einen präpariertes PC-Kabel dafür zu verwenden und vorzukonfigurieren, siehe Abbildung 5.
Abbildung 5: Shelly an vorbereiteten Kabeln mit Eurostecker
Im Prinzip habe ich den Kaltgerätestecker abgeschnitten und die einzelnen Adern mit Aderendhülsen versehen. Damit habe ich nicht die einzelnen Litzen pro Ader, welche einen Kurzschluss verursachen könnten. Weiterer Vorteil, ich kann den Stecker bequem am Schreibtisch oder an meiner Werkbank für schnelle Tests verwenden.
Als nächstes muss der Shelly Plus 1PM mit dem Wall Switch Mount angeschlossen und eingebaut werden, siehe Abbildung 6.
Abbildung 6: Shelly Plus 1PM mit Wall Switch angeschlossen
Wichtig ist hier die Anleitung genau durchzulesen, da hier beschrieben ist, wie genau der Shelly verdrahtet werden muss. Da ich vorher ausgemacht habe, welche Ader für was zuständig ist, war der Anschluss schnell erledigt. Wie man vielleicht auf dem Bild erkennt, habe ich die Zuleitung an den Shelly Plus 1PM angeschlossen und schleife die Phase und den Nullleiter weiter zum zweiten Shelly (nicht im Bild). Voraussetzung ist, dass man noch NYM-J 3×1,5 mm²- Kabel hat, um alles sauber untereinander zu verbinden. Den Nullleiter konnte ich praktischerweise an der Verbindungsklemme abgreifen, da hier noch ein Steckplatz vorhanden war.
Ist alles fertig, können die Kabel sauber in die Dose gelegt und der Wall Mount dann an der Unterputzdose verschraubt werden, siehe Abbildung 7. Ein vorheriger Test ist natürlich sinnvoll, um Kurzschlüsse oder Fehlverdrahtungen auszuschließen!
Abbildung 7: Die Wall Mounts angeschlossen und an der Unterputzdose verschraubt
Viele moderne Schalter nutzen Klemmen, die in die Seitenwand der Unterputzdose greifen und damit den Schalter oder Steckdose halten. Die Shelly Wall Mounts benötigen, wie bereits erwähnt, Schrauben, die man ggf. separat im Baumarkt kaufen muss. In Abbildung 7 nicht zu sehen ist der Shelly Wall Frame, der über den Dosen sitzt. Dieser wird einfach über die Wall Switch gesteckt.
Zusammenfassung
Der Einbau eines Shellys in eine vorhandene Elektrik ist kein Hexenwerk und geht, sofern man weiß, was man macht und das passende Werkzeug hat, innerhalb von 20 Minuten schnell von der Hand. Danach muss der Shelly noch in das vorhandene Smart Home – System, wie z.B. openHAB oder IOBroker integriert werden.
In meinem Fall nutze ich die Kombination aus openHAB und Node Red, um via MQTT die neueren Shellys einfach anzusteuern. Die neueren Shellys, gerade die Plus-Modelle, nutzen keine einfachen MQTT-Topics mehr, sondern verlangen bzw. versenden die Kommandos im JSON-Format. Ein Blick in die Shelly-Doku hilft zu sehen, wie die MQTT-Topics genau aussehen.