Bild: Copyright by Helixx
In der Diskussion über die Zukunft der Elektromobilität
sind Themen wie autonomes Fahren, alternative Antriebe und Sharing-Modelle allgegenwärtig. Dennoch gibt es weitere aufregende Technologien, die unsere Aufmerksamkeit verdienen, darunter den 3D-Druck. Ein kreativer Bastler aus den USA nutzt diese Technologie bereits, um einen beeindruckenden Nachbau eines Lamborghini Aventador zu schaffen. Nun hat auch ein britisches Start-up ein Fahrzeug vorgestellt, das teilweise aus dem 3D-Drucker stammt.
Der Helixx-Transporter: Innovation durch 3D-Druck
Das Elektroauto-Start-up Helixx hat kürzlich seinen Elektro-Transporter präsentiert, der im Frühjahr 2023 zunächst nur als Computer-Retusche vorgestellt wurde. Dieser fahrbereite Prototyp zeigt eine beeindruckende Kombination aus Leichtbau und 3D-Druck-Technologie. Die Cargo-Variante des Helixx ist ein ultrasparsamer Lasten-Transporter mit einem geschlossenen Transportabteil.
Die Basis für diesen kompakten Transporter bildet ein Hybrid-Chassis aus Aluminium, das in nur fünf Karosserieteile gehüllt ist. Diese Teile werden mittels additiver Fertigungstechniken aus Kunststoff hergestellt und können einfach im “click and bond”-Verfahren montiert werden. Dies ermöglicht eine kostengünstige Produktion und eine hohe Anpassungsfähigkeit. Interessanterweise ist der 3D-Druck mittlerweile so fortgeschritten, dass sogar Kolben in diesem Verfahren hergestellt werden können.
Vielseitiger Laderaum und begrenzte Leistung
Der Helixx bietet einen geräumigen Laderaum von bis zu 2.100 Litern, der teilweise aus dem 3D-Drucker stammt. Dieser Raum ermöglicht eine flexible Nutzung für verschiedene Transportanforderungen. Die Leistung des Helixx ist auf 15 kW/20 PS beschränkt, was dem Fahrzeug eine breite Anwendung in verschiedenen Märkten ermöglicht. In der Cargo-Version bietet er eine Fahrerkabine mit einem zentralen Einzelsitz, was den Einsatz in Märkten mit Links- und Rechtsverkehr ermöglicht.
Helixx plant, auf Basis dieses Fahrzeugs auch eine Pick-up-Version namens “Truck” sowie die Personentransporter “Tuk” und “Ride” zu entwickeln. Alle Fahrzeuge entsprechen den Anforderungen der Leichtbaukategorie L7e. Die Varianten für den Personentransport sind für Taxidienste vorgesehen und sollen Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen können.
Vielfältige Batterieoptionen und Geschäftsmodell
Die Stromversorgung des Helixx erfolgt über herausnehmbare Batteriepakete mit einer Kapazität von 2 kWh. Die Anzahl der Pakete und damit die Reichweite sind variabel und können 4, 8 oder 12 kWh erreichen, was bis zu 200 Kilometer Reichweite ermöglicht.
Interessanterweise verkauft Helixx die Fahrzeuge nicht direkt an Verbraucher, sondern vermietet sie auf Abonnementbasis an Flotten und Unternehmen. Dieses Geschäftsmodell zielt insbesondere auf Schwellenländer wie Indien ab. Der Preis beträgt dabei 25 Dollar-Cent pro Nutzungsstunde. Die Produktion des Helixx erfolgt in kleinen regionalen Fabriken, die mit Lizenzen betrieben werden, ähnlich wie bei Fast-Food-Franchise-Unternehmen. Der Großteil der Bauteile wird lokal hergestellt. Bereits im kommenden Jahr soll die Kleinserienproduktion in England beginnen, gefolgt von einem Produktionsstandort in Südostasien zu einem späteren Zeitpunkt.
Helixx setzt nicht nur auf innovative Technologie, sondern auch auf ein Geschäftsmodell, das die Anforderungen von Schwellenländern berücksichtigt und dabei auf lokale Produktion und Nachhaltigkeit setzt. Dies könnte ein vielversprechendes Beispiel für die Zukunft der Mobilität sein.