ESP Easy: Installation und Konfiguration

Esp Easy - Bastler konfiguriert ESP EASY auf sein Board

Bei ESP Easy handelt es sich um eine Firmware für Mikrocontroller die mit einem ESP Chip arbeiten. In diesem Tutorial zeigen wir dir, wie du die Firmware ESP Easy installierst und konfigurierst. Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen!

Eine berechtigte Frage ist natürlich, warum du ESP Easy überhaupt verwenden solltest?

Die Antwort ist klar: ESP Easy lässt sich einfach und schnell installieren einrichten. Du kannst zudem alles über einen Webbrowser steuern und verwalten. Ebenso ist die Einbindung in Controller, wie etwa ioBroker, openHAB, Domoticz und FHEM, einfacher zu handhaben.

Für alle, die sich für Mikrocontroller und IoT-Projekte interessieren, bietet BerryBase den ESP32 hier an. Dieser Chip ist bekannt für seine Wi-Fi- und Bluetooth-Funktionalität und eignet sich hervorragend für verschiedenste Anwendungen, von Smart-Home-Geräten bis hin zu komplexen IoT-Lösungen.

Übrigens: ESP Easy kann über den Mikrocontroller auch Sensoren, Taster, LEDs und vieles mehr ansteuern. Welche Hardware-Komponenten genau unterstützt werden, kannst du hier einsehen.

So installierst du ESP Easy

  1. Downloade ESP Easy auf Git Hub. Einfach auf der Seite bis zum Punkt „Assets“ runterscrollen und anschließend auf den Link klicken. Je nachdem, welchen Mikrocontroller du nutzt, musst du jetzt prüfen, welcher Download der richtige ist. Suche am besten nach der genauen Version deines ESP Chips, wenn du zum Beispiel einen D1 Mini besitzt, wäre der ESP82XX Download der Richtige.
  2. Nachdem du die richtige Variante heruntergeladen hast, musst du diese entpacken. Ich empfehle für diesen Fall das kostenlose 7-Zip. Du kannst aber auch jeden anderen Entpacker nutzen.
  3. In dem entpackten Ordner findest du eine Datei namens ESP.Easy.Flasher.exe. Diese musst du nun per Doppelklick starten.
  4. Schließe nun deinen Mikrocontroller per USB an, und klicke anschließend auf die grünen Symbole ganz oben rechts. Jetzt sollte die Meldung „No online COM ports found!“ nicht mehr erscheinen.
Klicke im ESP Easy Flasher auf das Symbol oben rechts!

Wenn das Gerät nicht erkannt wird, prüfst du am besten unter „Geräte-Manager“ (Rechtsklick auf das Windows Symbol unten links) und „Anschlüsse (COM & LPT)“ , ob etwas angezeigt wird. Sollte dies nicht der Fall sein, testest du das Ganze noch einmal mit einem anderen Kabel. Da einige Kabel nicht als Daten-, sondern als reine Ladekabel verkauft werden, kann der Fehler hier liegen. Sofern eine Meldung mit einem Fehlersymbol angezeigt wird, fehlt dir der richtige Treiber für den USB-Chipsatz. Hier findest du einige Treiber für Windows, falls das Problem auftritt:
CH340/341 Treiber für Windows
CP2101 Treiber für Windows

  1. Welche Firmware die richtige ist, entnimmst du am besten dem Datenblatt deines Mikrocontrollers. Du benötigst den ESP-Chipsatz und die Größe des Flash-Speichers für die Ermittlung der richtigen Firmware-Version. Diese ist nach dem folgenden Muster aufgebaut: ESP_Easy_mega_RELEASEDATUM_VERSION_CHIPSATZ_FLASHSPEICHER.bin
  2. Es könnte sein, dass noch andere Angaben dazwischen oder dahinter stehen. Diese benötigst du aber im Normalfall nicht. In meinem Beispiel kommt ein D1 Mini Lite zum Einsatz, der über einen ESP8285 Chipsatz und einen Flashspeicher von 1 MB verfügt. Daher wähle ich folgende Version: ESP_Easy_mega_20210114_normal_ESP8285_1M.bin.
    Hinweis: Möchtest du ESP Easy nicht weiter nutzen, kannst du ganz unten in der Liste die passende blank_FLASHSPEICHER.bin auswählen, um den Vorgang wieder rückgängig zu machen.
  3. Jetzt haben wir alle nötigen Grundlagen gelegt, das heißt, wir können nun den Flashprozess starten. Dazu musst du einfach nur auf Flash ESP Easy FW klicken. Im Anschluss heißt es: abwarten, bis die folgende Meldung in der blauen Box erscheint. Danach musst du den Mikrocontroller neu starten.
Diese Meldung bedeutet – Du warst erfolgreich!

Sollte die Meldung bei dir anders lauten, empfiehlt es sich, noch einmal alles zu kontrollieren und zu prüfen, ob kein anderes Programm den COM Port belegt, wie z. B. Arduino IDE.

So konfigurierst du ESP Easy

  1. Nach der erfolgreichen Installation findest du auf deinem Laptop oder Smartphone den WLAN Access Point ESP-Easy.
  2. Nun hast du zwei Möglichkeiten, um ESP Easy deine WLAN-Daten mitzuteilen.
    Erste Variante: Du verbindest dich mit dem ESP-Easy-WLAN. Das Passwort lautet: configesp

Danach kommst du über die folgende Adresse auf das Web-Interface:
http://192.168.4.1
Wir raten dir zur zweiten Variante, bei der auf das Flashtool zurückgegriffen wird. Dazu musst du nur im Feld „Wifi“ dein WLAN-Netz und das WLAN Passwort eintragen. Da du aber nicht auf deinem Router nach der IP suchen möchtest, solltest du die Felder „Name“ und „Number“ ausfüllen. Hier ein Screenshot, der zeigt, wie das aussehen könnte:

Gib hier die Daten deines WLAN-Netzwerks ein!


Nachdem du die entsprechenden Felder ausgefüllt hast, musst du nur noch auf „Program only“ klicken. Wenn du alles richtig gemacht hast, sollte – wie in diesem Beispiel – der Zugriff über http://d1lite möglich sein.

Zugriff auf deinen Mikrocontroller über http://d1lite

  1. Hast du es soweit geschafft? Super. Jetzt musst du aber noch einige Grundeinstellungen vornehmen. Ich werde hier von links nach rechts arbeiten und nur auf das Wesentliche eingehen.
  2. Unter dem Reiter Config solltest du die Einstellungen, die du mit dem Flash-Tool vorgenommen hast, wiederfinden. Dasselbe gilt für einige andere Optionen, die ich im Folgenden stichpunktartig aufliste:
    Admin Password: Schützt das Web-Interface mit Passwort und Login Name: admin
    Fallback SSID/WPA Key:  Wird genutzt, wenn das normale Interface nicht verfügbar ist.
    WPA AP Mode Key: Ist kein WLAN-Netzwerk auffindbar, wird der AP-Modus aktiviert. Hier kann das Passwort dafür festgelegt werden. Standard: configesp
    Client IP block level: Hier kannst du einstellen, ob der Zugriff nur in einem lokalen Netzwerk (Allow Local Subnet), für alle (Allow All) oder nur für einen bestimmten IP-Bereich (Allow IP range) erlaubt sein soll.
  3. Der Reiter Controllers ist für diejenigen interessant, die einen Homeserver wie etwa FHEM oder iobroker nutzen. Diese Controller können den ESP steuern oder Daten auslesen. Allerdings gehe ich hier nicht weiter darauf ein, da die betroffenen Nutzer ohnehin am besten wissen, welche Einstellungen sie vornehmen müssen.
  4. Der Reiter Hardware ist weniger interessant, da hier die Einstellungen soweit passen sollten, außer wenn das System z. B. vom GPIO eines I2C Interface belegt ist und du dort etwas anderes angeschlossen hast. Des Weiteren kannst du unter GPIO boot States festlegen, ob der angeschlossene Sensor, die LEDs usw. standardmäßig an (Output HIGH) oder aus (Output LOW) sein sollen.
  5. Der Reiter Devices ist interessant für alle Nutzer, die einen Sensor oder Ähnliches angeschlossen haben. In der Auswahl siehst du alle von ESP Easy unterstützten Devices. Auf jeden Eintrag einzeln einzugehen, würde jedoch den Rahmen sprengen.
    Schaue am Besten auf Lets Controll IT nach um die richtigen Einstellungen zu finden
  6. Der Reiter Notifications ist im Grunde genommen hinfällig. Hier kann Buzzer gewählt werden.
  7. Der Reiter Tools entspricht weitgehend dem Reiter Config, doch bietet er sogar noch weitere Optionen. Ganz oben unter Command kannst du Befehle an den ESP schicken.
    Reboot: Startet den ESP neu.
    Log: Gibt die aktuellen Log Daten aus.
    Info: Zeigt Systeminformationen an.
    Advanced: Bietet zusätzliche Optionen an. Hier gibt es Punkte, die du einstellen solltest. Aktiviere den Punkt Rules – den wirst du irgendwann bestimmt brauchen, denn mit dieser Funktion kannst du Code einfügen, um Daten oder Befehle bzw. Klauseln wie „if“ und „else“ zu nutzen. Aktiviere auch Use NTP und trage hier z. B. de.pool.ntp.org ein. Mit dieser Option holt sich der ESP die aktuelle Uhrzeit aus dem Internet. Wenn NTP aktiviert ist, musst du bei Timezone Offset (UTC+) „60“ eintragen, ansonsten stimmt die Uhrzeit nicht. Unter dem Punkt Webserver port kannst du deinem ESP einen anderen Port geben.

System Variables: Hier findest du die Variablen, die du den Rules benutzen kannst.
Load: Hier kannst du z. B. die Einstellungen eines anderen ESP hochladen.
Save: Hier kannst du die Einstellungen speichern, als Backup oder für den Fall, dass du mehrere ESPs einrichten möchtest.
Update Firmware: Hier kannst du dein ESP Easy ganz einfach updaten, sofern genug Platz vorhanden ist. In meinem Beispiel steht hier WARNING OTA not possible, da ich nur 1 MB Flash habe.
File browser: Hier kannst du alle wichtigen Dateien downloaden, die von ESP Easy geschrieben und gelesen werden.

Factory Reset: Diese Funktion setzt den ESP Easy auf seine Startwerte zurück, so, als hätten wir einen Flash durchgeführt.

  1. Der Reiter Rules ist nur sichtbar, wenn er unter Advanced aktiviert wurde. Hier kannst du mit 4 Rules Sets arbeiten. Diese Sets werden nach und nach abgearbeitet. Du kannst in ein Set bis zu 2048 Zeichen eintragen. Aus diesem Grund gibt es vier davon – so ist genügend Platz vorhanden, falls du doch mal mehr Code schreiben möchtest. Du findest oben neben den Klappfeld ein Fragezeichen und ein i-Symbol. Dort wird erklärt, wie der Code für die Rules aussehen müsste.

Herzlichen Glückwunsch du hast es geschafft!


Das war es auch schon. Sollten wir in einem Projekt ESP Easy einsetzen, wirst du dort auch die Devices und die Rules dazu finden. Hier ging es lediglich um die Grundlagen zu ESP Easy. Diese sind insbesondere wichtig für den nächsten Blogbeitrag dieser Serie zum Thema CO2-Ampel.

Falls du noch Fragen zu ESP Easy hast oder weitere Inspiration für deine Projekte suchst, wirf doch einen Blick auf unsere informativen Guides und Projektideen. Sie sind voller hilfreicher Tipps und Tricks:

  1. Entdecke den ESP32 in unserem ultimativen Leitfaden für Mikrocontroller-Enthusiasten: ESP32 entdecken.
  2. Erfahre, welches Board am besten zu deinem IoT-Projekt passt: ESP32 vs. ESP8266.
  3. Hol dir einen Anfänger-Guide zum ESP32 NodeMCU-Modul: NodeMCU-Module Anfänger Guide.

Außerdem haben wir spannende Projekte für dich vorbereitet:

  1. Baue deine eigene Wetterstation: Wetterstation bauen.
  2. Erstelle eine Internet-Uhr: Internet-Uhr bauen.

Wir wünschen dir viel Spaß bei der Umsetzung deines Projekts!

Dein BerryBase Team

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