Das Löten ist eine der nützlichsten Techniken bei der Umsetzung deiner Projekte. So kannst du schnell und einfach permanente elektrische Verbindungen zwischen zwei Bauteilen herstellen. Jeder Anfang ist jedoch schwer, daher möchte ich dir in diesem Leitfaden die Grundlagen und die benötigten Materialien zeigen.
Bevor wir mit dem Löten beginnen können, müssen wir einige Vorbereitungen treffen. Für gute Ergebnisse beim Löten brauchen wir die richtigen Materialien und Werkzeuge. In diesem Leitfaden stelle ich die verschiedenen Aspekte des Lötens in der Elektronik vor. Diese Techniken und Tipps eignen sich hervorragend für dein nächstes Projekt mit dem Arduino oder anderen Mikrocontrollern. Ob du einem Leitfaden folgst oder selbst etwas Permanentes bauen möchtest, das Löten der Komponenten ist ideal.
Der Lötkolben und die Lötstation
Ein Lötkolben ermöglicht schnelles und einfaches Arbeiten. Trotz des Mangels an Funktionen lassen sich die meisten kleineren Arbeiten im Hobbybereich schnell erledigen. Die Lötstation hingegen ist mit vielen Funktionen ausgestattet und bietet eine bessere Ausstattung.
Bei der Wahl zwischen den beiden solltest du deine Erfahrung und deinen Anspruch berücksichtigen. Für Anfänger und kleinere Lötarbeiten, z.B. an deinem Arduino, ist ein Lötkolben ausreichend. Eine Lötstation empfiehlt sich, wenn du bereits mehr Erfahrung hast und häufiger lötest. Die zusätzlichen Funktionen können deine Arbeit optimieren und erleichtern.
Auch die Kosten spielen eine Rolle. Lötkolben können bereits einzeln oder in einem Set für ca. 30 € kostengünstig erworben werden. Lötstationen sind in der Regel teurer und umfassender ausgestattet.
Worauf sollte ich beim Kauf achten?
Ein Lötkolben ist in den meisten Fällen einfach und genial. Einfach in die Steckdose stecken, 5 Minuten warten, bis er erhitzt ist, und los geht’s! Das entscheidende Merkmal ist jedoch die Leistung. Für die Nutzung in der Elektronik ist eine Leistung zwischen 50 und 70 Watt zu empfehlen. Der Kolben sollte Temperaturen zwischen 180 °C und 220 °C erreichen können, was für das passende Lot wichtig ist.
Ein Regler zur Temperatureinstellung an der Seite ist ein angenehmer Zusatz, aber nicht unbedingt erforderlich. Außerdem ist die Möglichkeit, Spitzen zu tauschen, nützlich und wird von den meisten Modellen unterstützt.
Bei Lötstationen solltest du dich genau informieren, welche Station am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Die notwendigen Funktionen sind meist schon integriert, und die Extras liegen in deinem Ermessen.
Das Lot
Das Lot dient zur Verbindung zweier Komponenten (Metalle). Bei Mikrocontrollern wollen wir eine permanente, stromleitende Verbindung herstellen. Das Lot hat einen hohen Zinnanteil und wird oft als Lötzinn bezeichnet.
Bei der Wahl des richtigen Lötzinns sind einige Eigenschaften entscheidend:
- Schmelzpunkt: Der Schmelzpunkt gibt an, ab welcher Temperatur das Lötzinn flüssig wird. Deine Lötkolben/Lötstation muss die entsprechende Temperatur erreichen und halten können. Schmelztemperaturen für Lötzinn liegen meist zwischen 180 °C und 220 °C.
- Durchmesser: Lötzinn ist üblicherweise in Drahtform erhältlich. Für das elektrische Löten empfiehlt sich ein Durchmesser zwischen 0,5 und 0,7 mm. Zu dünne Drähte schmelzen schnell, während zu dicke Drähte präzises Löten erschweren.
- Kern: Lötzinn kann mit oder ohne Flussmittel im Kern erworben werden. Das Flussmittel reinigt Oberflächen und entfernt Oxidationsschichten der Metalle. Dadurch entsteht ein besserer Kontakt zwischen Lötstelle und Lot, was kalte Lötstellen verhindert. Daher empfehle ich, immer Lötzinn mit Flussmittel im Kern zu verwenden, besonders für Anfänger.
Die Arbeitsfläche
Achte auf eine freie und ausreichend große Arbeitsfläche. Schließe den Lötkolben an einer Steckdose an und vermeide es, dass Kabel berührt oder gekreuzt werden. Der Kontakt mit der Spitze des Lötkolbens sollte vermieden werden. Eine Lötmatte und eine Halterung für den Lötkolben sind empfehlenswert.
Die entstehenden Dämpfe sind nicht direkt schädlich, aber eine ausreichende Belüftung ist ratsam. Dünne Handschuhe bieten zusätzlichen Schutz. Im Allgemeinen sind Vorsicht und ein verantwortungsvoller Umgang essenziell.
Löten
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen sind und du alle Materialien hast, können wir anfangen. Nimm dir Zeit, um alle Anweisungen genau zu lesen, und probiere es dann aus. Übe mit passenden Metallteilen und Jumper-Kabeln, bevor du dich an dein Projekt wagst.
Richtig Löten
Die richtige Temperatur ist entscheidend. Vor dem Löten solltest du den Lötkolben auf die richtige Temperatur vorheizen. Achte darauf, deine Arbeitsfläche wie beschrieben vorzubereiten.
Arbeite präzise und schnell. Hohe Temperaturen sind notwendig, um das Lötzinn richtig einzusetzen, können aber die empfindliche Elektronik beschädigen. Verwende daher nur die notwendige Zeit, um die entsprechenden Stellen zu erhitzen.
Übertreibe es nicht mit dem Lötzinn, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Bei zu niedrigen Temperaturen könnte keine richtige Verbindung entstehen, und es kommt zu einer kalten Lötstelle.
Schritt-für-Schritt
- Platziere die Komponente sicher und stabil.
- Nimm den Lötkolben in die dominante Hand und halte den Lötzinndraht mit der anderen.
- Setze die Spitze auf die Lötstelle auf, um sie zu erhitzen.
- Halte die Spitze des Lötzinndrahts gegen die Spitze des Lötkolbens, der auf der Lötstelle aufliegt.
- Warte ca. 1-4 Sekunden, bis das Lötzinn flüssig wird und auf die Lötstelle fließt.
- Drücke den Draht nach, bis genug flüssiges Lötzinn auf der Stelle ist.
- Ziehe das Lötzinn und den Lötkolben vorsichtig zurück.
Stecke den Lötkolben in den Halter zurück. Wische überflüssiges Lötzinn an einem feuchten Schwamm ab. Löten ist ein Handwerk, das Übung erfordert. Löte fleißig weiter und lerne aus deinen Fehlern.
Wichtigste Punkte in Stichpunkten
- Freier und sicherer Arbeitsplatz
- Achte auf die richtige Temperatur
- Komponenten und Lötzinn erhitzen
- Nicht zu viel Lötzinn verwenden
- Ruhig und sauber arbeiten
Fehler finden
Ein Multimeter ist die beste Option, um kalte Lötstellen bei Elektronik präzise zu erkennen. Mit diesem Gerät kannst du messen, ob zwischen zwei Verbindungspunkten ein Stromfluss besteht.
Fehler finden so gehts
Das Testen ist relativ einfach und geht schnell. Stelle dazu dein Gerät auf den ⇥ “Pfeil mit einem vertikalen Strich” davor, wie im Bild gezeigt (gelb markiert). Außerdem achte darauf, dass die beiden Messspitzen richtig eingesteckt sind. Der rote sollte hierbei dort eingesteckt sein, wo auch unten dieser Pfeil zusehen ist (grün markiert). In der Anleitung finden sich auch immer Gerät spezifische Anweisungen bei Unsicherheit.
Solltest du jetzt die beiden Messspitzen zusammenbringen ertönt ein Piepen vom Gerät. Das heißt dann, dass zwischen den beiden eine elektrische Verbindung besteht. Zum testen kannst du jetzt einfach die beiden Spitzen auf verbundene Lötstellen wir hier legen.
Fehler beheben
Sobald du die fehlerhafte Stelle gefunden hast, musst du diese beheben. Du kannst die Stelle wieder erhitzen und zusätzliches Lötzinn hinzufügen oder eine Entlötpumpe verwenden. Erhitze das Lötzinn, setze die geladene Pumpe an und entferne das Lötzinn. Anschließend kannst du die Stelle neu löten.
Zubehör und Hilfsmittel
Zusätzlich zu Lötkolben oder Lötstation können weitere Hilfsmittel essenziell sein, um das Löten zu unterstützen und die Sicherheit zu erhöhen.
Lötmatte
Eine Lötmatte aus Silikon bietet guten Halt und verhindert, dass der Tisch beschädigt wird. Oftmals vorhandene Fächer für Kleinteile sorgen für Ordnung.
Halter für den Lötkolben
Ein Halter aus Metall ist notwendig, um den Lötkolben sicher abzulegen. Praktisch wie früher mit Feder und Tintenfass, nur moderner. Ein Schwamm ist oft integriert, um überflüssiges Lötzinn abzuwischen.
Fazit
Löten ist eine sehr nützliche Fähigkeit, die dir in der Zukunft helfen wird. Durch permanente und stabile Verbindungen kannst du verschiedene Projekte verwirklichen. Dies erfordert Übung, aber Löten mit Mikrocontrollern ist einfacher, als es zunächst aussieht. Jeder kann mit etwas Übung schnell Kabel festlöten. Habe keine Angst und probiere es aus. Fehler sind menschlich und können in der Regel behoben werden.