Doly – ein süßer OpenSource-Roboter gibt sich die Ehre

Die Wintersaison ist fast da und so nutzen wir die Chance an dieser Stelle, die ein paar tolle Ideen aus der Community vorzustellen. Das Roboter Projekt “Doly” hat mich persönlich besonders fasziniert, zeigt es doch, wie putzig, aufmunternd und kreativ einige Bastlerprojekte doch sein können. So helfen sie nicht zuletzt auch ein wenig das schmuddelige Wetter zu vergessen und den Winterblues in der dunklen Jahreszeit zu vertreiben.

Der Raspberry Pi ist eine sehr beliebte Wahl für Maker, die ihre Roboter antreiben wollen, und das ist auch kein Wunder: Er kann so viel mehr als nur Bewegungen steuern. Computertechnik und künstliche Intelligenz vervielfachen die Möglichkeiten um ein vielfaches.

Heute möchten wir dir ein nettes kleines Roboterprojekt vorstellen, das vom Maker Levent Erenler entwickelt wurde und welches auf Kickstarter für die breite Masse potentiell zum Kauf bzw. zur Finanzierung einer Kampagne angeboten wird. Der kleine niedliche Roboter trägt den Namen “Doly” und er ist komplett Open Source und eignet sich daher vorzüglich auch zum Nachbau.

Vorstellungsrunde

Levent Erelner beschreibt seinen goldig-suessen Roboter selbst als Haustier, Roboter, Freund, Begleiter und Programmier-Lehrer. Eine Aussage der wir uneingeschränkt zustimmen können. Er ist wirklich knuffig und reagiert scheinbar mit Emotionen auf seine Umgebung. Ausserdem funguert er ganz nebenbei auch noch als Uhr, Timer, Wetterstation und Foto-Roboter. Er kann hören, sehen und fühlen und sich sowohl optisch, als auch akustisch und in Form von Bewegungen bemerkbar machen.

Roboter Doly weckt Emotionen

Die beiden Augen von Doly sind runde Bildschirme, die interaktive Augapfel-Animationen anzeigen. Zur Fortbewegung hat er Panzerketten anstelle von Rädern. Laut Erenler war es ein großes Ziel des Projekts, etwas zu schaffen, das die Benutzer dazu ermutigt, Programmierung und Animation zu lernen. Das Endergebnis ist diese 3D-druckbare Roboterfigur. Und eine sehr süßer Begleiter ist er noch dazu geworden.

Video 1: Copyright by Levent Erelner

Doly’s Werkzeugkiste

Die Möglichkeiten von Doly sind fast unerschöpflich, so lässt sich nicht nur seine Software erweitern, sondern auch die Hardware ist bereit für 3D-Druck Ansteckmodule in Form von Greifern, Schaufeln und ähnlichem. Erfinde oder drucke Dir selbst passende Module mit deinem 3D-Drucker aus und erweitere deinen Doly mit eigenen kreativen Ideen oder denen der Community.

Steuerung und Programmierung

Du steuerst Doly mit Hilfe einer Smartphone-App (IOS und Android) und lenkst ihn so über Parkure, steuerst und kommunizierst mit ihm. Als Programmierumgebung für deine Doly-Aktionen kommt Google Blockly zum Einsatz, welches zwar ein wenig an Scratch erinnert, jedoch seitens Google nicht primär für Kinder geschrieben, sondern für den Einsatz zu Hause angedacht wurde.

Bild 1: Levent Erenler – Doly Programmierung

Stromversorgung

Selbst eine eigene, automatisch anfahrbare Ladestation -ähnlich einem Saug- oder Mähroboter- ist vorgesehen bzw. Bestandteil des Projekts. Nach rund 2 Stunden Ladezeit kann man etwa 5 Stunden mit Doly spielen, basteln, programmieren und experimentieren. Geht dem kleinen Zwerg mal der Saft aus, so fährt er selbständig die Ladestation an und tankt wieder neue Energie.

Video 2: Copyright by Levent Erelner

Open Source

Da es sich um ein Open-Source-Projekt handelt, ist man in Bezug auf jeden Aspekt des Designs sehr flexibel. So kannst du jedes Board verwenden, das dem Compute Module-Formfaktor entspricht, aber Erenler empfiehlt das Raspberry Pi Compute Module 4. Der Umfang des Arbeitsspeichers und der Speicherplatz, den Du hast, bestimmt letztendlich die Komplexität dessen, was du mit Doly machen kannst.

Bild 2: Levent Erenler – Doly OpenSource Kickstarter Projekt

Im Beispielbau verwendet Erenler einen Raspberry Pi CM4, um den Doly-Roboter zu betreiben. Er verfügt über eine Vielzahl von Modulen, die es ihm ermöglichen, mit der Welt zu interagieren, wie z. B. eine 8-MP-Sony-IMX219-Kamera (das offizielle Raspberry-Pi-Kameramodul 2 verwendet diesen Sensor) sowie einige IR-Kantensensoren, zwei TOF-Sensoren und einen Sechs-Achsen-IMU-Sensor. Das Gehäuse ist 3D, was die Unterbringung der gesamten Hardware erleichtert. Im Inneren befinden sich außerdem ein 18650 LiPo-Akku und eine kundenspezifische Platine.

Erenler stellt ein vorkompiliertes Kernel-Image von Bullseye auf Google Drive zur Verfügung, das Sie herunterladen und auf eine SD-Karte flashen können, um es mit Doly zu verwenden. Es enthält Bibliotheken, die Sie benötigen, um die Vorteile aller Module zu nutzen, die es verwenden kann. Es gibt auch Beispielprojekte in C++, die Sie für den Einstieg verwenden können.

Crowdfunding bei Kickstarter

Der Grundgedanke vom Doly-Erschaffer Levent Erenler war es ursprünglich den kleinen Lernroboter allen Menschen zugänglich zu machen, unabhängig davon, ob der Lernende einen 3D-Drucker oder Software-Vorwissen hat. Deshalb hat Erenler ursprünglich eine Crowdfunding-gestützte Kickstarter-Kampagne ins Leben gerufen. So sollte durch Vorfinanzierung durch die Community sichergestellt werden, dass notwendige Mittel zur Massenproduktion gesammelt wurden.
Das Projekt ist vom Gedanken aber seit jeher vor allem ein OpenSource-Projekt und so sollen demnächst 3D-Modelle und Software zum Download auf einer eigens geschaffenen OpenSource-Seite innerhalb des Projekts zum Download bereit.

Denke daran, dass die Finanzierung eines Projekts durch Crowdfunding auf Kickstarter keine Garantie dafür ist, dass du im Falle einer Bestellung das Produkt erhältst. Es handelt sich eher um eine Investition als um einen Kauf. Wenn du einen genaueren Blick auf dieses Raspberry Pi-Projekt werfen möchten, besuche die offizielle Doly-Website und setze dich später mit Erenler in Verbindung, wenn du an der Doly-Kickstarter-Aktion interessiert bist.

Datensicherheit

Da die KI im Inneren des Doly-Projektes nur lokal werkelt, werden auch keine Daten an das Internet weitergereicht. Der Datenschutz ist soweit also vorbildlich eingehalten und umgesetzt.

Schlussbemerkung

Dies ist eines von unzähligen Projekten, die sehr viel Spaß machen und mit denen man ausserdem sehr viel lernen kann. Gleichzeitig bietet das Projekt auch etwas sehr Cooles zum Spielen, wenn man es dann mal fertig zusammengebaut hat. Wenn du die Grundlagen der Robotik lernen willst, ist dies ein toller Ausgangspunkt um damit neue Erfahrungen zu sammeln und mit Hilfe von Sensorik und Software auf Reize zu reagieren und mit Emotionen, Geräuschen oder Bewegungen zu reagieren.

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